Chronik der Schützengilde 1399


Die Wurzeln der Schützengilde Herzogenaurach reichen zurück bis in das Jahr 1399. In diesem Jahr wird in der Herzogenauracher Chronik zum ersten Mal auf die wehrhaften Schützen, die den Gebrauch der Waffen üben, hingewiesen. Es handelte sich hier um waffenfähige Mannschaften, die aus den Reihen der Bürger zum Schutz der Stadt mit ihrer inneren Befestigung aufgestellt wurden. Als Waffe diente in den älteren Zeiten die Armbrust, die später durch die Feuerbüchse ersetzt wurde.

Die Anzahl der Schützen schwankte damals zwischen 15 und 25 Mann. Im Jahre 1476 wurde die erste „Schießhütte“ gebaut. Wegen der städtebaulichen Entwicklung musste die „Schießhütte“ weichen. Im Jahre 1590 entstand an der Aurach ein festes Schießhaus.

Auch der 30jährige Krieg ging nicht spurlos an Herzogenaurach vorüber. Nach dem Friedensschluss im Jahre 1648 begann eine neue Epoche in der Geschichte der Schützen. Mit der Entwicklung eines neuen Militärwesens ging die Bedeutung der Schützen zurück. Die ehemaligen „Stadtverteidiger“ schlossen sich zu einer geselligen Vereinigung zusammen, die das Schießen als Sport betrachtete. Im Jahr 1771 wurde ein neues, massives Schützenhaus gebaut.

Seit Anfang 1900 wurde regelmäßig ein Königsschießen veranstaltet. Diese Tradition wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. Im Jahr 1920 wurde das Königsschießen wieder aufgenommen. 1937 wurde durch die damaligen Machthaber der Verein aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten alle vorhandenen Waffen an die Besatzungsmacht abgeliefert werden.

Im Jahr 1951 betrieben einige unentwegte Sportschützen die Wiedergründung des Vereins und begannen mit dem Luftgewehrschießen. Ab 1952 wurde auch wieder mit dem Königsschießen begonnen. 1957 entschloss man sich, auch einen Vogelkönig herauszuschießen. Bis zum Jahr 1968 wurde das Training in den Sälen verschiedener Herzogenauracher Gasthäuser abgehalten.

Es mussten einige Schwierigkeiten überwunden werden, bis man endlich einen geeigneten Bauplatz für eine eigene Schießanlage gefunden hatte. Am 29. Oktober 1968 konnte die Schützengilde endlich den Grundstein für das jetzige Vereinsheim legen. Die Schützen legten all ihre Kraft und ihr handwerkliches Können in das Ziel, sobald als möglich im eigenen Haus trainieren zu können. Der Schießbetrieb wurde tatsächlich schon im Dezember 1969 mit dem Weihnachtsschießen aufgenommen. Erst am 06. Juni 1970 war endlich alles richtig fertig und die Einweihung des Schützenheimes wurde festlich begangen.

Zwischenzeitlich war die Mitgliederzahl auf über 100 Personen angestiegen. Kaum war der Neubau abgeschlossen, wurden schon Erweiterungspläne geschmiedet. Man plante den Bau von Kleinkaliber- und Pistolenständen. Nach einigen behördlichen Hürden wurde der Bauplan am 21. Februar 1975 genehmigt. Auch diese Baumaßnahme wurde, wie schon vorher der Heimbau, in Eigenregie durchgeführt.

Theo Scholz, der seit dem 01. Januar 1952 Mitglied bei der Schützengilde Herzogenaurach ist, führte, nachdem er als Kassenprüfer und Kassier tätig war, ab dem 16. Januar 1963 die Schützengilde als 1. Schützenmeister. Nach 37jähriger Führungsarbeit verabschiedete er sich im Februar 2000 in den wohlverdienten Ruhestand.

Zwischenzeitlich hat die Schützengilde Herzogenaurach über 280 Mitglieder. Sie verfügt über 12 Luftdruckstände in der Halle, 10 Sportpistolenstände und 6 KK-Gewehrstände im Freien. Es werden hier fast alle gängigen Disziplinen geschossen.

Auch die Geselligkeit wird bei der Schützengilde Herzogenaurach gepflegt. Weihnachtsfeier, Königsfeier und Osterschießen werden alljährlich durchgeführt. Seit 1976 findet auch jährlich ein zweitägiges Schützenfest statt.

 

Unter dem folgenden Link finden Sie eine detailierte, 85-seitige Langfassung der Chronik als PDF-Datei zum Download:

Chronik der SG 1399 Herzogenaurach Langfassung

 

 

Aktualisierungsdatum: 28.10.2018